„Time in the market“ statt „Timing the market“

Zuletzt hörte ich immer wieder die Frage: Soll ich erst mal aussteigen, bis alle Turbulenzen erledigt sind? Das ist leider das typische, panische Verhalten von Anlegern in Krisenzeiten.

Wenn Sie breit gestreut in Qualität investiert sind und einen guten Finanzplan mit passendem Anlagehorizont haben, dann lautet die Antwort immer: NEIN!

Dieser Timing-Gedanke geht immer wieder schief. Das belegen zahlreiche wissenschaftliche Studien. Vielleicht schaffen Sie durch Glück den richtigen Ausstieg, dann bleibt aber immer noch die extrem anspruchsvolle Aufgabe, zum richtigen Zeitpunkt wieder einzusteigen.

Denn wer aussteigt, muss auch einsteigen, sonst nimmt der Börsenzug wieder Fahrt auf und Sie stehen einsam und verlassen am Bahnsteig. Wer nur die 5 besten Börsentage im Jahr verpasst, hat sich seine Performance bereits völlig verhagelt!

Wenn ich mir die Schlagzeilen der letzten Woche so ansehen, dann kann ich gut verstehen, dass so mancher den „Fluchteffekt“ stark in sich spürt. Das Foto zeigt die panik-schürende Überschrift aus dem Handelsblatt vom 17.06.22.

Man will einfach nicht als letzter zurückbleiben, während gefühlt alle anderen sich vermeintlich in Sicherheit gebracht haben. So ähnlich klingt es oft, wenn man sich die Berichterstattung ansieht. Das stimmt aber nicht. Es gibt keinen Ausverkauf!

Denken Sie daran: Jedem Verkäufer steht auch ein Käufer gegenüber. Wer von beiden hat recht?

Blenden Sie die Medien aus und schützen Sie sich so selbst. Die Finanzmedien berichten, um Geld zu verdienen und nicht um Ihr Depot zu vergrößern. Vielleicht einfach mal weniger entsprechende Nachrichten konsumieren. Das kann der Anleger-Seele helfen.

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